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Between the Buried and Me: The Blue Nowhere (Review)

Artist:

Between the Buried and Me

Between the Buried and Me: The Blue Nowhere
Album:

The Blue Nowhere

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Metal

Label: Inside Out / Sony
Spieldauer: 77:20
Erschienen: 12.09.2025
Website: [Link]

Ein Vierteljahrhundert nach ihrer Gründung zeigen BETWEEN THE BURIED AND ME keine Ermüdungserscheinungen und erst recht keine nachlassende Risikobereitschaft. "The Blue Nowhere", das das insgesamt elfte und erste Album der Band als Quartett nach dem Ausstieg von Rhythmusgitarrist Dustie Waring, klingt wie eine kreative Neugeburt. Für Mastermind Tommy Giles Rogers Jr. ist die Platte wie ein Hotel mit verschiedenen Zimmern, doch es gibt es keinen übergeordneten Handlungsfaden, keine verschachtelte Konzeptstory – jeder der zehn Songs steht für sich; eben wie ein Raum, in dem mit der Zeit etliche anonyme Gestalten ein- und ausgehen. Das macht das Album aber kaum zugänglicher als den Vorgänger "Colors II".

Schon der Opener 'Things We Tell Ourselves in the Dark' wirft alle Erwartungen über den Haufen, da die Band hier mit Bläsern, Streichern und einem deutlichen Eighties-Einschlag (höre Peter Gabriel oder Yes in ihrer "90125"-Phase) Funk, Pop und Metal verschmilzt, das dennoch unverkennbar sie selbst bleibt. Man kann die hohe Informationsdichte dieser Nummer kaum verdauen, da folgt mit 'God Terror' schon der nächste Bruch: Growls, düstere Riffs, Industrial-Anklänge… eine sechsminütige Eruption mit einem gewaltigen Breakdown, den jede herkömmliche Metalcore-Combo neidisch machen würde.

Und so geht es weiter. 'Absent Thereafter' beginnt als kontrollierte Raserei, die von einem hymnischen Refrain kontrastiert wird. Gegen Ende zieht das Tempo an, wobei die flippige Aura BTBAM von ihrer schrägsten Seite zeigt und Vergleiche mit System of a Down zu besten Zeiten provoziert. 'Door #3' dürfte sperrigste Track des Albums sein, ein wilder Zwitter aus Mathcore und Prog-Theatralik, die auch den elfminütigen Alptraum 'Psychomanteum' kennzeichnet. 'Slow Paranoia' bringt schließlich den Höhepunkt dieser chaotischen Reise – ein klaustrophobisches Psychodrama, das Death Metal, Orchester und Jazz miteinander kollidieren lässt.

Dass die Band danach mit dem titelgebenden 'The Blue Nowhere' und dem hymnischen Finale 'Beautifully Human' beinahe poppig zugänglich klingt, ist kein Zufall: Nach dem Wahnsinn kommt die Katharsis. Paul Waggoners triumphales Gitarrensolo in 'Beautifully Human' bringt das Album auf den Punkt – eine Rückkehr ins Licht nach einem Ausflug in die Abgründe des Unterbewusstseins. Die Lyrics sind praktisch ein einziges Langform-Gedicht mit wiederkehrenden Motiven - für sich genommen enigmatisch, wenn man sie auf ihren Urheber bezieht, aber subjektiv gelesen verblüffend nahbar.

FAZIT: "The Blue Nowhere" untermauert BETWEEN THE BURIED AND MEs Ausnahmestatus. Eine der wichtigsten Progressive-Metal-Bands der Gegenwart ist endlich beim richtigen Label für ihre Musik angekommen und fordert mehr denn je, ja überwältigt sogar bisweilen, wobei Stammproduzent Jamie King (mit Mastering-Unterstützung von Jens Bogren) einen wunderbar transparenten Sound gezaubert hat, der zum wiederholten Kopfhörergenuss dieses schon jetzt zeitlosen Albums einlädt - bis man es sich vielleicht irgendwann mal in Gänze erschlossen hat.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 200x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • 1. Things We Tell Ourselves in the Dark 7:59
  • 2. God Terror 6:41
  • 3. Absent Thereafter 10:28
  • 4. Pause 2:49
  • 5. Door #3 5:58
  • 6. Mirador Uncoil 0:52
  • 7. Psychomanteum 11:12
  • 8. Slow Paranoia 11:28
  • 9. The Blue Nowhere 6:01
  • 10. Beautifully Human 7:52

Besetzung:

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